Hinter den sieben Bergen

Jetzt sind wir schon seit Sonntag in der Schweiz, doch der Abschiedsschmerz ist noch immer nicht überwunden. Bella Italia – wir werden Dich vermissen!
Ein wenig darüber hinweg half uns Floras erster Geburtstag, den wir bei Oma und Tante Eileen mit leckerem Erdbeerkuchen und einer Kerze mit einer 1 darauf feierten:

der Erste

Die ganzen Geschenke die sie bekam kann ich gar nicht alle aufzählen!
Appr.: die Geburtstagslücke ist nun geschlossen, denn am 03.05. kam mit Marin für Barbara und Frank der zweite Nachwuchs zur Welt. An dieser Stelle unser herzlichster Glückwunsch!

Aber nun noch einmal zurück nach Italien. Unser vorletzter Tag im Aostatal begann mit einem fast wolkenfreien Himmel. Über dieses Blau wurde ja schon einmal geschrieben, aber es ist einfach so fantastisch, dass es hier unbedingt noch einmal erwähnt werden muss: wunderschöner blauer Himmel!
Jedenfalls weckte dieses Blau in uns die Hoffnung, den Monte Bianco doch endlich einmal in seiner vollen Pracht zu Gesicht zu bekommen. Also nach dem ausgiebigen Frühstück noch einmal ins Auto und ab nach Courmayeur. Dort angekommen bemerkten wir, dass wir für einen guten Blick noch etwas weiter bergauf fahren müssten. Auch das bewerkstelligten wir ohne größere Mühe. Flora war inzwischen schon wieder im Traumland. Ach ja, Kind müsste man noch einmal sein! Jeanette hat übrigens inzwischen eine Sammlung von Bildern angelegt, die Flora schlafend im Auto zeigen. Die Kleine wird bestimmt später peinliche Fotovorführungen über sich ergehen lassen müssen.
Aber wir waren ja wieder am Mont Blanc. Wieder vergebens. Von den drei Wolken die am waren komplett bedeckt, verweigerte uns der Berg abermals eine Blick auf seine Großartigkeit. Die ein, zwei Lücken in der Zuckerwatte gestatteten keine wirklich aussagekräftige Fotos. Hier trotzdem ein Eindruck:

MB Eindruck

Damit der Ausflug nicht ganz umsonst war, mussten ein anderer für uns namenloser Berg und die neue im Bau befindliche Liftstation herhalten:

namenloser Berg Lift

Ein paar weitere Eindrücke mit „künstlerischem“ Anspruch:

Lift Kunst Lift Kunst 2

Tief enttäuscht und mit dem Verdacht, dass der Mont Blanc selbst noch nicht fertig gestellt ist machten wir uns auf den Weg nach Aosta, um ein wenig durch die Stadt zu wandeln. Zur Stärkung gab es erst einmal das obligatorische Eis auf die Hand. Mit Flora auf den Schultern besichtigten wir dann noch eine Theaterruine aus der Römerzeit. Die Bergkulisse erlaubte ein paar nette Schnappschüsse:

Ruine 2 Ruine 1

Obwohl ich die Berge gar nicht auf den Fotos erkennen kann …

Und wo wir uns gerade auf Zeitreise befanden machten wir gleich noch an einem Acquedetto aus dem Jahre vier halt, was sich in einem höher gelegenen Ortsteil vom Aymaville befindet. Es ist schon beeindruckend zu sehen, was vor zweitausend Jahren schon alles gebaut wurde und vor allem, wie nachhaltig:

Brücke

Gegen Abend setzen wir uns dann noch in den schönen Garten hinter unserem Haus. Weil es aber in der Sonne viel zu warm war, verzog ich mich schnell wieder in unser Appartement. Dieses Sommerwetter ist ja nicht zum Aushalten!
Und am Sonntag wurde es dann noch schlimmer: kein einziges Wölkchen am Himmel. Glücklicherweise durften wir aber abreisen. Und ein paar Tunnel und sieben Berge später kamen wir in der Schweiz an.

Italien liegt nun also hinter uns. Wir hatten vier Wochen lang Zeit, dieses Land kennenzulernen und haben unglaublich viele Eindrücke gesammelt. Es macht Spaß, sich von dem Leben und den Leuten hier mitreißen zu lassen. Die Natur und die überall lebendige Geschichte hat eine Sehnsucht geweckt, die immer am brennen sein wird. Und spätestens mit dem erstem Gelato hatte man uns gewonnen.

Arrivederci Italia, wir kommen bestimmt bald wieder!

 

Nachtrag: Heute erreichte uns eine E-Mail von Dörte. Sie möchte uns gern mal in Dresden besuchen. Wir sind schon gespannt, was uns dann erwartet!

In der Sackgasse

Als Erstes herzlichen Glückwunsch an Johannes, der in beeindruckender Art und Weise das durchaus nicht einfach Bilderrätsel löste und sich einmal Spaghetti Napoli verdient hat. Weiter so!

Bei uns wurde weiter so gestern ein wenig vom Wetter verworfen. Nach einem Besuch in einem Bergzoo wollten wir Floras Schlafphase nutzen, um nach Courmayeur zu fahren und uns den Monte Bianco anzuschauen, wie ihn die Italiener so schön nennen. Aber wie befürchtet hatte dieser wohl am Mittwoch Abend ein Schlückchen zu viel gehabt, und so verschlief er den 1. Mai in Wolken gehüllt und zeigte uns nicht einmal die kalte Schulter. Schade. Morgen versuchen wir es noch einmal. Ich hoffe, er hält sich heute Abend etwas zurück.

Das Aostatal gehört zu Italien und grenzt über die Bergmassive im Westen an Frankreich und im Norden an die Schweiz. Wenn man es in eine dieser Richtungen verlassen will, muss man entweder große Umwege auf sich nehmen, oder hohe Berge bezwingen. Glücklicherweise haben sich die einheimischen Zwerge aus diversen Märchen schon seit tausenden Jahren damit beschäftigt, dem Stein zu Leibe zu rücken und begannen sehr früh mit dem Graben von Tunneln. Einer führt durch das Mont Blanc Massiv nach Frankreich und der andere als San Bernardino Tunnel in die Schweiz. Letzteren werden wir am Sonntag nehmen. Umwege oder Bergsteigen kommt für uns nicht mehr in Frage.

In Italien wird übrigens, anders als in Deutschland üblich, der 1. Mai als Feiertag ernst genommen. Es gibt sehr viele, vor allem auch kulturelle, Veranstaltungen, die sogar live im Fernsehen übertragen werden. Hier in Aymaville gab es einen Umzug. Einige der über 2000 Einwohner dieser Gemeinde fuhren in ihren Aufsitzrasenmähern oder Piaggio Dreirädern durch den Ort hoch zur Kirche. Das ganze wurde ordnungsgemäß von Polizei und Feuerwehr begleitet. Wunderschön!

Für uns steht am Samstag einer neuer Versuch an, den höchsten Berg der Alpen zu besichtigen. Und Fotos zu machen. Hier zur Einstimmung mal ein Berg mit Schnee oben drauf:

Berge hoch

Und zum Einstimmen auf das Wochenende noch ein paar entspannt Bilder aus dem Zoo. Wer den einen oder anderen wiedererkennt, kann sich gern melden 😉

Eule 1 Eule 2 Eule getarnt Vogel

Das waren alles komische Vögel.

Nun für die Skatspieler Re, Kontra, Bock und Zippe. Waschmaschiene spar ich mir:

Re Contra Bock Zippe

Hier hab ich grad noch Schwein gehabt:

Schweinerei

Ein Paar Murmeltiere (von links nach unten: meine Murmeln sind weg, gib mir die Murmeln! und für mich hat’s sich heute ausgemurmelt)

Murmeltier das Murmeln sucht Murmeltiere die um Murmeln kämpfen faules Murmeltier

Noch zwei erhabene Tiere und dann Häschen:

Bock 1 King of the hill Häschen in der Grube

Häschen kommen immer gut!

Und zum Abschluss ein paar Blümchen:

Blume 1 Blume 2 Blume 3

Ist die Welt nicht schön!

Ach so, wer es bisher immer noch nicht mitbekommen hat: Wir wollen morgen, Samstag, zum Mont Blanc! Nicht zu dem Füllfederhalter sondern zum Berg. Morgen. Samstag.

Türsday

Als allererstes muss ich hier mal meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass noch niemand das Bilderrätsel gelöst hat (Hauskauf bei Neapel). Ist es etwa zu schwer? Und möchte vielleicht niemand diesen Preis? Oder hat es wohl gar keiner gelesen? Also ab zurück zum Artikel und teilnehmen!

Wir haben gestern in strömendem Regen Finale Ligure verlassen. Man könnte sagen, es hat uns nachgeweint. Oder es wollte sicher gehen, dass wir auch wirklich verschwinden. Über eine an Serpentinen reiche Strecke ging das gar nicht so schnell. Und als wir mittendrin im Nichts auch noch eine Tankstelle finden mussten, da die restliche Reichweite laut Anzeige innerhalb von 3min von 100 auf 20km fiel, kam richtig Freude auf. Also nochmal den halben Weg zurück (bergab stieg die Reichweite wieder) und getankt. Dann kurz den Hagel abgewartet und zurück in die Spur.

Mach schier endlosen Bergstraßen erreichten wir endlich die Autobahn und ehe wir uns versahen, hatten wir Turin hinter uns gelassen und waren im  Aostatal. Unser Ort heißt Aymaville (spricht man aus wie: Eimer will), liegt nahe der französischen Grenze und bietet schon fast einen Blick auf den Mont Blanc. Na mal sehen, ob wir den heute finden. Immerhin ist hier auch Feiertag und möglicherweise hat er ja frei.

Jedenfalls haben wir hier kein Meer mehr, dafür aber die höchsten Berge der Alpen (vllt. ist ja auch nur der eine so hoch). Es gibt unglaublich viel Natur und natürlich in den oberen Lagen noch Schnee. Man kann hier auch wunderbar Fahrrad fahren, wenn man denn eins hat. Einen Verleih haben wir noch nicht gefunden. Dafür aber eine Route. Die führt sortenrein an Weinhängen entlang mit zugehöriger Verkostung. Hat aber erst morgen wieder auf. Vielleicht haben die ja Räder. Und einen Anhänger für Flora. Dann kann das ein fröhlicher Tag werden.

Außerdem gibt es hier natürlich auch Skigebiete, die man in der schneefreien Zeit auch zum Mountainbiken nutzen kann. Diese beginnt allerdings offiziell erst Ende Juni. So lange bleiben wir dann doch nicht. Da werden wir wohl etwas wandern. Immerhin gibt es hier irgendwo einen  Streichelzoo. Juhu!

Appr. Türsday: hier eine kleine Auswahl von Türen aus Finalborgo (alter Stadtteil von Finale Ligure)

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Besonders die letzte Tür sagt mir zu. Zeitlose Optik aus Holz. Die ist bestimmt sogar älter als ich.

Ansonsten sah man in Finale Ligure ganz viele Mountainbiker mehr oder weniger schlammverschmiert durch die Gegend radeln. Wie verbrachten unsere Zeit mit einem kleinen Ausflug nach Imperia, Stadtbummeln und einem Strandspaziergang. Auf dem zentralen Platz gab es dann noch eine Spritz mit etwas Fingerfood und zum Anschluss ein Eis. Eis geht ja immer.

Eigentlich wollte ich ja auch mal auf’s Rad steigen. Da ich aber keine passenden Sachen mit hatte, hätte ich welche kaufen müssen. Doch allein das, was eine Hose kosten sollte hätte gereicht, den Urlaub noch um eine Woche zu verlängern. Da hab ich es dann lieber sein lassen.

Und wo wir schon beim Radfahren sind:
Gerald, alles Gute zum Geburtstag und viel Spaß in Rabenberg! Und bitte nicht immer nur bergauf fahren!

An alle anderen einen schönen 1. Mai! Und nicht so viel demonstrieren 😉

Sentiero degli dei – Der Pfad der Götter

Bescheidenheit: wo fängt sie an und an wann wird sie unglaubwürdig. Ich habe mir sehr lange den Kopf zerbrochen, wie ich diesen Artikel beginne. Immerhin ist diese Wanderung schon fast eine Woche her und bisher war ich einfach nicht in der Lage, die richtigen Worte zu finden. Aber sich ständig hinter etwas zu verstecken und nicht für das einzustehen,was man ist, ist auch keine Lösung.

Es begann damit, dass Liliana, unsere Vermieterin, mir in die Augen schaute und sagte: „Gianni, was machst Du heute? Warum gehst Du nicht den Weg der Götter?“ Und auf einmal fielen mir die Kuchenkrümel aus den Mundwinkeln und das Cornetto aus der Hand, denn ich wusste jetzt, wozu ich geboren wurde! All die Jahre des Zweifelns an der eigenen Bedeutung endeten mit dieser Frage. Und ja, ich werde den Weg der Götter gehen. Irgendjemand muss ja ihre Fußstapfen ausfüllen, in Zeiten wie diesen.

Und so begab es sich, dass ich begleitet von Frau und Kind, mein Päckchen schnürte und den beschwerlichen Weg auf mich nahm. Aufgrund der geringen Zeit war es uns nicht möglich, noch ein Muli für den Weg zu bekommen, so dass ich diese Aufgabe auch noch übernahm. Mit Bravour, möchte ich hinzufügen.

Also, Jeanette auf den Schultern und Flora an der Hand, nein andersherum, also Flora auf den Schultern und Jeanette im Nacken zog ich los, um das Ziel, Positano, zu erreichen. Die Kamera immer im Anschlag fotografierte ich Berge und Täler und das ganze auch noch andersherum:

Berge

Täler

Dann noch ein paar Felsen:

Felsen

Na gut, das könnte jetzt endlos weitergehen, bringt uns aber nicht zum Kern der Geschichte. Also, wir drei zogen durch die karge Wildnis der Monti Lattari. Nur einen Lederbeutel voll Wasser und ein paar Brotkrumen als Verpflegung für die Reise hatten wir dabei. Wann wir ankommen und ob wir überhaupt ankommen, war nicht unsere Sorge.

Die Götter vor uns, die diesen Weg beschritten, bzw. ihn in den blanken Fels prägten, hinterließen hier und da ihre Spuren. Einige wurden sogar für eine gewisse Zeit sesshaft, verließen den Ort aber, um sich neue Herausforderungen zu suchen.

Spuren

Wir hatten noch nicht begriffen, was das eigentliche Ziel unserer gefährlichen Reise war. Unermüdlich und unerschrocken stemmten wir uns gegen alle sich bietenden Gefahren und trotzten Wind, Wetter, sowie steilen Abhängen und schier unendlich tiefen Schluchten. Angst war uns fremd, genau wie das Terrain, aber was macht denn sonst ein Abenteuer aus? Vor lauter Aufregung schlief Flora ein. Na gut, dann erzählen wir ihr halt später, von unseren großartigen Taten.

Jeder Schritt führte uns weiter weg von der Zivilisation, aber anstatt zu wachsen, verließen uns die letzten Zweifel, als wir des göttlichen Anblicks gewahr wurden:

Blick

Das ist es also, was uns auf eine Stufe mit diesen antiken Göttern stellt: dieser unglaubliche Ausblick! Die ganze Welt lag uns zu Füßen und dem Himmel kamen wir so nah. Unsere Bedeutung als Mensch verliert sich im Vergleich zur Schönheit der Natur. Und so kamen wir zum Ziel unserer Reise und zu einer Erkenntnis, die wir so auch in jedem Selbstfindungskurs für weniger bekommen hätten.

Am Ende des Weges kamen wir an den Kiosk der Götter, oder besser an der Kiosk des Pfades der Götter:

Kiosk

Flora bekam eine Orange geschenkt, Jeanette nahm einen Cappuccino und ich einmal Absolution. Und wo ein Weg endet beginnt einer neuer. Mehr als 1000 Stufen trennten uns noch vom Meer, da sich Positano dann doch über eine gewissen Höhe erstreckte. Aber frisch gestärkt, wie wir waren, war das auch nur noch ein Klacks für uns.

Unten angekommen trugen wir uns umgehend auf eine Liste mit Leuten ein, die Kniespender suchen. Hoffentlich finden wir bald jemanden. Was wir fanden war aber ein Fähre, die uns das schenkte, was uns am Tag zuvor verwährt blieb: einen Blick auf die Amalfiküste!

Küste Amalfi

Wir fuhren also für eine halbe Stunde über das Meer und erreichten schließlich Amalfi, bekannt für seine umfangreichen Amalfganvorkommen. Einmal die Kirche fotografiert und überteuert gespeist und dann den Bus zurück nach Agerola genommen.

Kirche Amalfi

Hier muss ich mal meinen Riesenrespekt vor den lokalen Busfahrern ausdrücken. Mit welcher Kunst diese ihre Busse über die kleinen, wendigen Bergstraßen steuern, beeindruckt nachhaltig. Und dabei fahren sie genauso schnell wie die kleineren Autos und Mofas. Na gut, stehen und in die Abgründe blicken sollte man im Bus nicht. Im Sitzen ist es aber gut zu ertragen.

Und so kam es, dass wir im Innersten gestärkt unsere Prüfung ablegten und uns nun neuen Aufgaben stellen werden. Wie zum Beispiel den Muskelkater, der unsere Waden die nächsten Tage piesacken sollte.

 

Hauskauf bei Neapel – jetzt richtig

Jetzt endlich hab ich wieder Zeit gefunden und liefere die versprochene Geschichte nach.

Zur Wiedergutmachung gibt es als Erstes ein kleines Bilderrätsel:

Spaghetti Napoli

Wer es als erster löst und die richtige Antwort als Kommentar postet, wird von uns zu eben solchen eingeladen, die wir natürlich selbst zubereiten.

So, und jetzt zur Geschichte:

 

Es ergab sich, dass das Wetter uns mit etwas weniger Sonne verwöhnte, als uns eigentlich zustand. Trotzdem haben wir in den letzten Wochen Italien so sehr lieben gelernt, dass wir darüber nachdachten, uns dort niederzulassen. Die Natur und die Menschen haben uns sehr beeindruckt. In unserer Unterkunft lag dann zufällig eine Broschüre über eine Hausaustellung in der Nähe herum und ohne lang zu überlegen, machten wir uns auf den Weg.

Es waren dann doch ein paar Kilometer von Agerola und wir mussten den kompletten Höhengewinn wieder hergeben, um uns auf Meerespiegelniveau herabzulassen. Nichts leichter als das. Hatten wir ja den Tag vorher schon zu Fuß geübt. – Ach ja, die Geschichte fehlt ja auch noch. Kommt dann morgen. – Also Meeresspiegelhöhe, wieder. Noch ein wenig durch die Vororte gedrängelt, da wir ja Autobahnmaut sparen wollten. Wieder anders überlegt und doch die Autobahn genommen. 2 Euro bezahlt, genauso viel, als wären wir gleich auf die Autobahn gefahren. Was gelernt und auf dem Rückweg gleich die Autobahn genommen. Aber erstmal der Hinweg.

Wir kamen mit ein wenig Verspätung an der Ausstellung an. Aber was heißt hier Verspätung. Wir sind ja schließlich in Italien und da ist man nicht hektisch. Es kommt wie es kommt und wir kamen halt irgendwann an. Als Erstes beeindruckte uns die Größe und Vielfalt der Ausstellung:

Hausaustellung

 

Im Hintergrund ist auch der Hausberg gut zu erkennen. Es hatte dann nicht wirklich lange gedauert, bis wir uns in eines der Häuser verliebt haben. Ein wunderschöner Vorgarten begrüßte uns:

Vorgarten

Wir stürmten gleich hindurch und waren vom hohen langen Eingangsflur beeindruckt:

Flur

Man beachte auch den schönen Fußboden mit den Fliesen. Appr. Fliesen, auch im Bad war die Handwerkskunst der ansässigen Arbeiter besonders im Detail erkennbar:

Fußbodenfliesen

Einmal nach rechts gedreht und schon hatten wir den eigentlichen Garten im Blick:

Blick zum Garten

Dieser befand sich in einem ausgezeichneten Zustand:

Innenhof

 

Selbst der Gartenzwerg hatte seine eigene Ausdrucksweise:

Gartentwerg

Das es hier an Luxus nicht mangelte machte schon der Eingang zum Gartenschuppen deutlich:

Geräteschuppen

Den neuen Nachbarn wird hoffentlich unsere Gartenmauer nicht zu protzig erscheinen:

Gartenzaun

Selbst die Inneneinrichtung ist vom Feinsten. Für die Wandgestaltung wurden extra moderne italienische Künstler engagiert:

Tapete

Leider entdeckten wir dann doch noch bauliche Mängel, die bis zu unserem Einzug aber behoben sein sollten:

Baumangel 1

Wenn alles gut geht, freuen wir uns schon darauf, unsere Gäste auf der wunderschönen Gemeinschaftstoilette zu einem kleinen Schwätzchen begrüßen zu dürfen:

Außentoilette

Ein lokaler Notar wurde mit der Abwicklung beauftragt und sollte und sollte das Ganze bis zum nächsten Ausbruch des Vesuvs für uns geregelt haben.

Auf dem Rückweg nach Agerola hielten wir noch kurz in der Villa Poppea in Oplontis. Die war zwar auch grad im Angebot, uns aber dann doch ein wenig zu protzig. Bescheidenheit muss sein.

Nach einer erklecklichen Anzahl von Kilometern auf italienischen Straßen war es für mich langsam notwendig, meine Fahrweise etwas anzupassen. So sehe ich mittlerweile Geschwindigkeitsbegrenzungen, vor allem an Baustellen, nur noch als Empfehlung an. Auch Überholverbote gelten, wie auf den Schildern zu sehen, nur, wenn rote schwarze Fahrzeuge überholen. Da habe ich mit der silbernen Farbe also auch gar nicht darauf zu achten. Meinen größten Fortschritt allerdings machte ich, als ich endlich in einem Tunnel eine doppelte durchgezogene Mittellinie für einen Überholvorgang ignorierte. Am Ausgang des Tunnels kamen dann alle Italiener auf mich zu und gratulierten mir zu einer überzeugend italienischen Fahrweise. Ich war gerührt.

 

Nachtrag:

Auf unserer Fahrt nach Cinque Terre machten wir in einem kleinen Örtchen entlang des Weges Rast. Und was soll ich sagen: wir haben uns in ein zweites Haus verliebt. Die offene Struktur und das leuchtende Weiß ließen uns keine Sekunde zögern und wir schlugen erneut zu. Auf einem Bein kann man ja bekanntermaßen nicht stehen. Das gilt für Häuser wohl auch:

Pisa

😉

 

Dörte II – The Return of the Dörte

Wir sind schon wieder unterwegs und eigentlich dauert es noch zwei Tage, bis wir wieder festen Boden unter unseren Füßen haben und noch eigentlicher fehlen noch zwei Geschichten, aber das hier hat Vorrang:

Sie ist zurück: Dörte!
Auf unserer Reise von Agerola über Cinque Terre nach Finale Ligure haben wir heute in Orbetello Station gemacht. D.h. nicht direkt in Orbetello sondern auf dem nördlich gelegenen Tombolo di Giannella.
Auf einer Tour über das anliegende Monte Argentario kamen wir nach Porto Santo Stefano. Diese noble, an einem Hang errichtete Ortschaft, besitzt einen Hafen voll der schönsten Yachten, die man sich vorstellen kann. Er ist Ausgangspunkt zu Reisen auf die Isola del Giglio, wo die Reichsten der Reichen verkehren und die Yachten noch  tausendmal schöner sind als ihr, meine Königin – Schneewittchen lässt grüßen.
Na gut, ganz so weit kamen wir nicht, aber als wir uns vor unserem Hotel an den Strand setzen, staunten wir nicht schlecht, wer sich da neben uns die Sonne auf den Pelz scheinen ließ: Dörte.

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Da war sie also wieder, scheinbar erholt und nüchtern, und als sie ihre Sonnenbrille absetzte und uns erkannte, kamen wir ins Gespräch. Wir wollten wissen, wieso sie damals so spurlos aus unserem Zimmer in Venedig verschwand und sie meinte sowas wie „nicht zur Last fallen“. Naja, danach hat sie sich auf das Festland begeben und ist per Anhalter zu einer Farm gefahren, auf der Verwandte von ihr beschäftigt sind und hat ein wenig über ihr ausschweifendes Leben sinniert. Nun sei sie mit sich im Reinen und genieße den Feiertag (Tag der Befreiung in Italien) und wolle am Abend zurück zur Farm. Dort habe sie auch schon einen Job, sagt sie und fühle sich pudelwohl.
Wir sagten, dass uns das sehr freue und erzählen ihr dann unsere Erlebnisse der letzten Wochen. Scheinbar hatte sie aufgehört, unseren Blog zu lesen.
Wir ließen sie dann noch ein wenig die Sonne genießen und kühlten unsere von der Reise angestrengten Füße im Meer. Es war erstaunlich warm. Dann kam zu unserer Überraschung auch noch eine Gruppe junger Reiter, die ihre Pferde über den Stand und durch das Wasser galoppieren ließen.

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Mit diesem Eindruck verabschiedeten wir uns von Dörte, schüttelten den Sand aus Kleidung und Poren und gingen auf’s Zimmer. Nach einer  abendlichen Pizza vor einer kleinen Pizzeria bei untergehender Sonne (ja ich weiß, immer die selben Klischees, aber wir leben sie!) hieß es dann, Flora in den Schlaf zu wiegen.
Da wir etwas im Auto vergessen hatten, ging ich nochmal zum Parkplatz. Auf dem Rückweg machte ich dann aber eine traurige Entdeckung: Dörte hatte einen Rückfall. Über die halbleere Flasche Rotwein gebeugt, schlief sie in einer Ecke vor der Rezeption und war nicht mehr zu Bewusstsein zu bekommen.

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Ich nahm sie mit auf’s Zimmer und Jeanette bekam sie mit etwas rabiateren Mitteln dann doch wieder wach. Sie war aber zu betrunken und so halfen wir ihr, sich ein wenig vom Alkohol zu erleichtern und betteten sie am Fußende von Floras  Schlafgelegenheit.
Was sollen wir sagen, am Morgen war sie wieder weg, aber auf dem Tisch lag ein kleiner Zettel: „Danke!“ Wir wissen nicht, wohin sie diesmal verschwunden ist, aber es beschleicht uns das Gefühl, dass dies noch nicht das Letzte war, was wir von Dörte sahen.

Liebe Cynthia: alles erdenklich Gute zu Deinem Ehrentag und freu Dich, genau wie wir, über die nächsten schönen Jahre im Kreise Deiner Familie und Freunde! Liebe Grüße aus Italien!

Die Amalfiküste

Mit einem perfekt eingeräumten Kofferraum ging es am Sonntag gegen Mittag zurück auf die Straße. Wir fuhren durch den Garagano und den Foresta Umbra erst Richtung Süden, um uns dann noch einmal für einen kleinen Schlenker der Küste zu nähern. Dann weiter auf holprigem Asphalt nach Foggia, eine Runde um den Ort gedreht und ab auf die Autobahn nach Neapel. Es wurde wieder bergig und tälersich, aber auf den Straßen war kaum jemand zu sehen. na gut, es war Ostersonntag, und wahrscheinlich war die ganze Familie bei Mamma essen. Ist ja auch wichtig. Flora schlief schön lange und wurde erst gegen Ende etwas anstrengend. Doch plötzlich lag es wieder vor uns: das Meer! Wir fuhren zum Golf von Salerno um uns dann ein kleines Stückchen an der Küste langzuhangeln, bevor wir gezwungenermaßen um eine Bergkette an der Linken Pompei an der Rechten passierten. Als dann noch der Vesuv vor unseren Augen in die Höhe wuchs, war es an der Zeit abermals die Richtung zu ändern, und die Bergkette zu erklimmen. Die Straßen waren schmal aber schließlich kamen wir 600m weiter oben in Agerola an. Die Einfahrt zu unserem B&B erwies sich allerdings als kleine Herausforderung. Durch enge winklige, betoneingefasste Wege über diverse Hinterhöfe wäre schon das Rangieren mit einem Kinderwagen schwierig geworden. Mit dem Auto schien es erstmal unmöglich. Aber ein wenig gutes Zureden und Nicken der Anwohner brachten uns dann doch endlich an Ziel. Ohne Schramme, wohlgemerkt!

Agerola thront auf einem Plateau in 600-700m Höhe auf den Monti Lattari, wie die Bergkette oberhalb der Amalfiküste zwischen Neapel und Salerno heißt. Es ist schon fast eine Stadt, aber diesmal ohne! historischen Kern. Der Blick von oben auf die Küste und das Meer ist fantastisch. Schon vom unserem Balkon haben wir eine wunderschöne Aussicht, aber es gibt auch noch exponiertere Orte, die in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen sind.

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Wie in so vielen Ländern des Südens findet auch hier abends das Leben auf den Straßen statt. Wir schlossen uns an und besuchten den örtliche Spielplatz, einen nahegelegenen Park und die Gelateria. Was auch sonst. Am Abend gab es etwas Kleines in einer Osteria und dann ab ins Bett. Für den nächsten Tag stand schließlich Amalfi auf dem Programm.

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Am Ostermontag wurden wir zum Frühstück herzlich von unseren Gastgeberin begrüßt. Flora wurde von ihr mit Apfelkuchen gefüttert, während wir kurzzeitig unseren Toast und den Kaffee genießen konnten. Dann die Kamera gepackt und ab ins Auto. Amalfi ist ja nur knapp 20km entfernt und selbst über die Berg- und Küstenstraße sollte es nicht so lange dauern. Außerdem wollten wir der Küste noch etwas weiter zum Castello di Alechi im Norden Salernos folgen. Soweit die Theorie.

Um Amalfi zu besuchen, sollte man sich viel Zeit nehmen. Die Anreise mit Auto oder Bus ist nicht zu empfehlen. Abgesehen davon, dass das Fahren auf den engen Serpentinen die ganze Aufmerksamkeit erfordert, sorgt der Kreisverkehr am Hafen von Amalfi dafür, dass man die größte Zeit der Anreise einfach nur im Stau steht. Dadurch ist der ganze Ort natürlich auch den ständigen Abgasen ausgesetzt, die nur der Wind vom Meer etwas vertreibt. Die Aussicht von der Straße ist alles andere als interessant. Schön auch nicht. Da auch noch alle Parkplätze belegt waren und selbst die engen Straßen noch zugestellt wurden, entschlossen wir uns, Amalfi Amalfi sein zu lassen und weiter Richtung Süden zu fliehen. Und siehe da: es ging vorwärts! Nach ungefähr drei Stunden für eine Fahrt, die eine hätte dauern sollen, kamen wir am Castello an. Flora war froh, Jeanette war froh und ich auch.

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Das Geschichte des Castellos geht auf eine Zeit zurück, in der noch die Griechen und die Goten um dieses Stückchen Erde kämpften. Es liegt auf ungefähr 300m Höhe und bietet ein einzigartigen Blick über den Golf von Salerno. Salerno selber wurde während des zweiten Weltkriegs fast komplett zerstört. Einige ältere Ortsteile befinden sich im Landesinneren, aber der moderne Teil wurde entlang der kilometerlangen Uferstraße errichtet und beherbergt mittlerweile fast 150.000 Einwohner:

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Etwas oberhalb des Castellos befindet sich die dazugehörige Bastiglia. Dort wurden Leute eingesperrt, die irgendetwas Schlimmes gemacht haben. Was schlimm ist bestimmten allerdings immer die Herren der Burg:

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Noch ein wenig durch die Burg geschlendert und einen Kaffee getrunken und dann ab zurück nach Agerola. Diesmal wieder über die Autobahn Richtung Vesuv und nicht an der Küste entlang. Es dauerte auch nur ein Drittel der Zeil und wir kamen entspannt in unserer Herberge an. Zum Abend gab es diesmal Pizza die wir zusammen mit dem Sonnenuntergang auf einer Decke sitzend auf unserem Balkon genossen. Na gut, die Sonne war schon nicht mehr zu sehen und der Abend ließ sogar die Wolken über unser Plätzchen streifen, aber es war trotzdem ein gelungener Abschluss eines langen Tages im Auto. Also auf in neue Abenteuer.

Nachmittag am Meer

Als Erstes möchte ich den Strandkitesurfer nachreichen:

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So sieht es also aus, wenn man beim Surfen festen Boden unter den Füßen behalten möchte.

Nach einer ausgiebigen Mittagszeit machten wir uns gegen vier, wie die meisten Italiener, wieder auf den Weg an den Strand. Das Wasser war relativ ruhig und von einem türkis, dass einen unweigerlich an die Karibik denken lässt. Die Sonne schien weiterhin wohlwollend und wärmend auf uns herab und die wenigen kleinen Wölkchen waren von einem weiß, wie es sonst nur noch an unseren Beinen zu finden war, die wir die Tage zuvor gut eingepackt vor Wind und Regen versteckt hielten.

Der Strand den wir diesmal besuchten, liegt südlich von Vieste und beherbergt das große Wahrzeichen der Stadt: den Pizzomunno:

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Die Legende, die bis in die Antike zurückreicht, berichtet von der Liebe zwischen einem Fischer mit dem Namen Pizzomunno und einer wunderschönen jungen Frau mit dem Namen Cristalda. Die Sirenen, die Pizzomunno auf seinen täglichen Ausfahrten mit dem Fischerboot beobachteten, versuchten ihn zu verführen. Er blieb aber standhaft. Aus Eifersucht und um ihn zu strafen zogen sie Cristalda eines Tages auf den Grund des Meeres, wo sie für immer eingeschlossen ist. Pizzomunno, traurig ob des Verlustes seiner Liebe, verwandelte sich in Stein und steht seither als Felsen am Strand von Vieste. Allerdings besagt die Legende auch, dass sich die Liebenden einmal alle hundert Jahre nachts treffen, um sich zu vereinen. Wie romantisch!

Unser Tagwerk am Strand beendeten wir ganz touristisch mit dem Suchen von Muscheln. Daraus soll dann ein Mobile für Flora werden. So als kleine Erinnerung.

Mit den Taschen voller Muscheln verließen wir dann den Strand. Wir mussten auch vor der eingeborenen Gucci-Taschen-Verkäuferin fliehen 😉

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Mit der Abendsonne streiften wir noch ein wenig durch die Stadt bis zur Kirche St. Maria Merino. Die liegt so ziemlich am östlichsten Zipfel der Halbinsel, auf der die Altstadt errichtet wurde und hat auch schon ein paar Jährchen am dem Buckel. Die beiden Personen auf dem Foto sind mir allerdings unbekannt:

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Das war dann leider unser letzter Tag in Vieste. In unserer Unterkunft wurde dann ein letztes Mal Pasta gekocht und das große Stück Mozzarella mit Tomaten zu Caprese verarbeitet. Dazu noch ein Schlückchen Wein und ab ins Bett. Am Sonntag ging es ja schon weiter nach Agerola. Einmal quer durch Italien.

Tag am Meer (war auch ohne Thomas D. fantastisch!)

Reich mir die Hände

Komm wir fliegen über’s Meer

Der Weg zurück ist uns egal

Ich lass mich fallen denn ich weiß

Du fängst mich auf

Du bist mein Gleichgewicht

 

Und immer schneller bläst der Wind uns zwei hinaus

Der Wellen Kronen staunen nur

So wie wir sind

Vereint durch schmales Band

Vom Ufer fehlt bald jede Spur

 

Doch mit dem Übermut kommt Ungemach

Den Halt verlier erst ich dann du

Und beide stürzen wir herab

Die See verschlingt Dich wie im Nu

 

Ganz ohne dich allein im kühlen Nass

Die Wellen nehmen mir die Luft

Mit letzter Kraft das Ufer noch erreicht

Den Mund voll Sand und in der Nase salzger Duft

 

Nun sitz ich hier

Der Blick ist schwach und leer

In meinem Körper keine Kraft

Vor mir und über dir das Meer

Hätt‘ es nur mich statt dich gestraft

 

* Ode an einen Gabelbaum, den ich samt Mastbaum und Segel wegen eines gerissenen Powerjoints fast auf der Ostsee zurücklassen musste. Frühe 90iger Jahre

Da war er nun endlich: unser Tag am Meer! Nach schier endlosem Warten auf die Sonne schenkte uns der Samstag alles, was wir uns wünschten: Sommer, Sonne und Strand! Und wie! Der Morgen begann mit beschlagenen Fenstern nach einer durchaus kalten Nacht. Aber das hieß für uns: es wird warm. Wieso sonst sollten die Fenster beschlagen? Also frisch ans Werk und Flora auf’s Klo gesetzt, die Butter aus dem Kühlschrank und Kaffee auf den Herd. Draußen den Tisch gedeckt, zwischendurch Flora wieder runter vom Klo und für das Geleistete gelobt, die Sonnenbrille auf und gefrühstückt. Ein zweites Kännchen Kaffee aufgesetzt, weil auf einem kann man ja noch nicht stehen und dann ging’s los: ans Meer:

Meer

 

Wie wunderschön! Es war sogar nass! Das konnten wir dann mit eigenen Füßen ausprobieren. Mehr war aufgrund der eisigen Wassertemperaturen nicht drin:

Füße, in klein

 

Für Flora war es die erste Berührung mit einem Meer. Und sie konnte nicht genug bekommen. Deshalb robbte sie später auch vom Strand in die anlandenden Wellen, was einen kompletten Klamottentausch nötig machte. Wir hatten aber alles dabei, so dass wir auch diesen schwierigen Moment unserer Abenteuertour bravourös meisterten.

Nach so viel Anstrengung war dann ein kleines Schläfchen für die beiden Damen angesagt, so dass ich mit der Kamera noch ein wenig am Strand spazieren konnte. Und dabei kann man eine ganze Menge entdecken:

Gestrandete Boote:

Boot

Kleine Landwirbeltiere und tote Seeweichtiere:

Nuschel

 

Inseln (oder auch nur eine):

Insel

 

 Und der ein oder andere versuchte pünktlich zu den Osterfeiertagen über das Wasser zu laufen:

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Sogar ein Kitestrandsurfer mit einem Rollbrett unter den Füßen passierte unser Fleckchen einige dutzend male. Nur der Wind war etwas zu schwach, um uns zu beeindrucken.

Nach einem schönen Vormittag hieß es dann erstmal zurück und ausruhen (ja, schon wieder, Urlaub strengt an!), was Kleines essen und einen Kaffee trinken. 

Was sonst noch geschah folgt in Teil zwei. Müssen jetzt den Weg der Götter angehen!

 

Ich will Meer!

Da kam er also doch noch, der obligatorische Wortwitz à la „Wenn ich die See seh‘, brauch ich kein Meer mehr“. Ich konnte einfach nicht ohne!
Aber was soll’s. Nachdem wir einen hektischen Morgen damit verbrachten, den Tag am Meer zu planen,

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durften wir keine 15 Minuten später die Terrasse komplett beräumen, da es wie aus Kannen zu gießen begann. Regen! Schon wieder! Dabei bezahlen wir sogar für den Urlaub und damit doch auch für das Wetter? Aus unseren Augen floss auch etwas Flüssigkeit. Schluchz. Ein gutes hatte der Regen: Der Pool füllt sich etwas schneller, so dass wir ihn vor unserer Abreise vielleicht doch noch einmal besuchen können. Laut Poolordnung aber nur mit Badekappe. Très chic!
Also nichts mit Meer, nichts mit Spazieren oder Flanieren. Ein Tag im Haus. Und Flora wollte unbedingt raus. Ihr fiel als Erste die Decke auf den Kopf. Glücklicherweise unterbrach der Regen immer mal wieder, so dass wir die Kleine schnappen und durch die Anlage tragen konnten. Runterlassen ging leider nicht, da sie dann sofort nass gewesen wäre. Auch wenn ihr die Idee durchaus gefiel.
Um die spannende Geschichte von einem Tag in der Bude abzukürzen, komme ich jetzt zum Nachmittag.
Es hatte endlich aufgehört zu regnen, aber dafür setzte Wind ein. Und durchaus ordentlicher! Laut Marina ist der Veto aber gleichzeitig ein Zeichen, dass es nicht regnet. Schön. Nass war es aber immer noch. Wir entschlossen uns also, der Stadt noch einen Besuch abzustatten.
Voller Tatendrang nach so langer Zeit in der kleinen Hütte, überfiel Jeanette das Verlangen, doch mal zur Burg hochzulaufen. Ui, laufen! Wie schon überall in Italien ist es nur eine konditionelle Anforderung, irgendwohin zu gelangen. Für einen Kinderwagen wird es aber ungleich schwieriger, alle Stufen zu meistern. Also hieß es wieder: tragen! Nach unzähligen Schiebe- und Tragepassagen erreichten wir die Burg mit den davor stehenden Autos. Autos? Stufen? Da muss es also doch eine Straße geben. Na Klasse.
nachdem uns der Wind förmlich von da oben herunterwehte nahmen wir also die Straße, die nichtmal ein Umweg war und gingen zurück Richtung Stadtzentrum. Es fehlte ja noch die tägliche Eisportion, die wir in einer kleinen Gelateria einforderten. Die kleine Portion (ca. ein Pfund) wurde wie gewünscht um die Waffel herum gespachtelt. Das Schokoeis war extrem lecker, was irgendwie das Verlangen von Flora in Gang setzte. Als ich sie kosten lassen wollte, schnellte sie mit ihrem Kopf Richtung Eis und ehe ich mich versah, war ihr halbes Gesicht von meinem Schokoeis bedeckt. Von meinem! Die Beweisfotos werden ersteinmal unter Verschluss gehalten. Vielleicht kann ich sie irgendwann mal als Druckmittel einsetzen.
Auf dem Heimweg hielten wir noch auf einer Klippe. Der Wind hatte die See gewaltig in Bewegung versetzt und ich nutzte die Chance, noch ein paar Eindrücke festzuhalten. Ohne Worte:

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